QVC Beauty-Moderatorin Kerstin Braukmann und ich klären in diesem Beauty Guide die Frage, ob Konservierer nicht vielleicht doch besser als ihr Ruf sind und geben Tipps, wie du deine Kosmetik länger haltbar machen kannst.
- Nichts hält für die Ewigkeit – welche Konservierungsstoffe gibt es?
- Auch Verpackung konserviert
- Konservierer wirken gegen Keime
- Alkohol ist nicht gleich Alkohol
- Kosmetik länger haltbar machen

Nichts hält für die Ewigkeit
Kosmetik kann genau wie Lebensmittel verderben – im allgemeinen Sprachgebrauch wird es häufig als „Umkippen“ bezeichnet. Die Hauptaufgabe eines Konservierungsstoffes ist es, Keime zurückzudrängen. Bevor bei uns in Europa ein Produkt verkauft werden darf, muss es zahlreiche Tests durchlaufen. Die sogenannte „Keimbelastungsprobe“ prüft, ob das kosmetische Produkt ausreichend konserviert ist. So ganz ohne einen Konservierungsstoff geht es also gar nicht.
Doch die Stoffe können sich maßgeblich unterscheiden – sie können künstlichen oder natürlichen Ursprungs sein. Parabene gehören wohl zu den bekanntesten und auch umstrittensten Konservierern. Lange gehörten sie „einfach dazu“. Die moderne, hochwertige Hautpflege verzichtet jedoch mittlerweile auf Parabene und setzt zunehmend auf natürliche Konservierungsstoffe.
Auch die Verpackung konserviert
Spezielle Verpackungen und Dosiermethoden können zusätzlich dazu beitragen, ein Produkt länger haltbar zu machen. Die sogenannten „Airless-Pumpsender“ verhindern zum Beispiel, dass zu viel Luft in ein Produkt gelangt. Braunglas schirmt das Produkt zu einem gewissen Grad von Licht ab. Sauerstoff und Licht tragen zum Oxidationsprozess bei.
Konservierer wirken gegen Keime
Das Produkt wird mit Hilfe der Konservierung, sobald es geöffnet ist, länger haltbar und behält seine Wirkung. „Clean Beauty“-Marken versuchen dennoch, so wenig Konservierungsstoffe wie möglich beizufügen und setzen auf Inhaltsstoffe, die gleich mehrere Zwecke erfüllen. Ein Beispiel: der Wirkstoff Tocopherol (Vitamin E). Er bringt nicht nur für die Haut wertvolle antioxidative Eigenschaften mit, sondern wirkt diese Eigenschaften auch auf ein Produkt selbst und kann seine Haltbarkeit so verlängern.

Alkohol ist nicht gleich Alkohol
Alkohol ist ein beliebter Konservierungsstoff, da er keine Allergien auslöst. Doch denaturierter (vergällter) Alkohol gilt als umstritten in der Kosmetik, denn er kann die Haut austrocknen und irritieren und zudem die Produktion freier Radikaler begünstigen. Freie Radikale sind neben Feuchtigkeitsmangel ein Hauptgrund, dass unsere Haut verfrüht, zu schnell altert. Doch es gibt Alternativen: Fettalkohole. In den INCI-Listen erkennst du sie beispielsweise an den Silben Cetyl-, Cetearyl- und Stearyl-.
Fettalkohole trocknen die Haut nicht aus und irritieren nicht. Sie unterstützen sogar die Hautbarriere und können dabei helfen, Feuchtigkeit zu speichern. Viele Marken, die sich an den neusten Erkenntnissen der Hautpflegeforschung orientieren, wie z. B. FLORA MARE, setzen daher inzwischen auf diese „guten Alkohole“, da sie nicht nur konservieren, sondern auch einen pflegenden Effekt einbringen.
Kann ich selbst meine Kosmetik länger haltbar machen?
Auf jedem Produkt findest du die Angabe zur Haltbarkeit nach der Öffnung. Ungeöffnet ist ein Produkt laut Kosmetikverordnung mindestens 30 Monate (2,5 Jahre) haltbar. Ist ein Produkt ungeöffnet kürzer als 30 Monate haltbar, muss ein Mindesthaltbarkeitsdatum auf die Verpackung gedruckt werden.
Durch hygienische Entnahme und gute Lagerung können wir selbst ebenfalls maßgeblich zur Haltbarkeit unserer Kosmetikprodukte beitragen. Bei sehr großzügigen Cremetiegeln kann sich die Entnahme mit einem Kosmetikspatel empfehlen. Zudem sollten deine Produkte nicht starker Licht- und Wärmeeinstrahlung ausgesetzt sein. Das bedeutet: Produkte besser im Kosmetikschrank aufbewahren und nicht dekorativ auf der Fensterbank zu drapieren. Sauerstoff und Licht tragen zum Oxidationsprozess bei. Die Kosmetik könnte nach und nach ihre Wirksamkeit verlieren oder die Konsistenz trennt sich.
Wie ist deine Meinung zu Konservierungsstoffen in Kosmetik? Oder hast du eine Frage zu diesem oder einem anderen Thema? Wir freuen uns, von dir in den Kommentaren zu lesen!